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SOPHIE

Lexikon der Philosophinnen

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Theano von Thurii (Krotone)

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Theano1

Lebte:

546 v.u. Zeit

Nationalität:

   griechisch

Fachgebiet:

  Kosmologie / Naturphilosophie / Tugendlehre

 

Theano verfasste vor allem Abhandlungen über Mathematik, Physik, Medizin und Psychologie des Kindes und Schriften über philosophische Themen  aus dem Bereich der Tugendlehre. Da alle Schriften unter dem Namen Pythagoras veröffentlicht wurden, ist es schwierig zu bestimmen, wer war eigentlich verantwortlich für die Erstellung dieser Schriften.

 

Theano ist auch bekannt für eine Spruchsammlung;

überliefert sind einzelne angebliche Sprüche in der nur in syrischer Übersetzung erhaltenen Spruchsammlung:

 

Rat der Theano,

 

deren griechische Originalfassung wohl aus der römischen Kaiserzeit stammte.

 

Beim Studium Theano`s in der Schule des  Pythagoras

lernten sich beide lieben und lebten als Ehepaar zusammen. Porphyr beschrieb u.a.: "Eine der Frauen (-Schüler) ist vor allem berühmt, Theano mit Namen."

Pythagoras und Theano hatten  drei Töchter, Damo, Myria und Arignote , und zwei Söhne.

 

Nach Pythagoras Tod, führte Theano und ihre Töchter die Schule der Pythagoreer weiter.

Theano und ihre Töchter erworben in dieser Zeit einen Ruf als ausgezeichnete Ärzte. Nach Angaben der Pythagoräer, ist der menschliche Körper eine Miniatur-Kopie des Universums als Ganzes.

 

 Theano unterrichtete Mathematik in Samos und Kroton

und es ist gewiss, das Sie die Autorin  (Fragmente Polyklet`s) der

 

“Abhandlung über die Goldene Mitte,”

 

ein wichtiges Konzept in der Mathematik, ist. 

Die "goldene Mitte" ist in der Natur zu finden und wird sowohl in Kunst und Architektur verwendet.

Theano und Pythagoras gestalteten so zusammen und dem Theorem (Satz) des Pythagoras die mathematische Grundlage für den „goldenen Schnitt“, welche von Euklid mit der besonderen Proportion, “der goldenen Mitte“ mit der Zahl Phi (1,6180339887…) mathematisch erklärt wurde.

 

Theano hat in ihrer Schrift "Über die Frömmigkeit", die nicht vollständig erhalten geblieben ist, die pythagoreische Auffassung kritisiert, dass alle Dinge aus Zahlen geschaffen wurden. Sie betonte, dass Lebewesen, die auf der Welt existieren wie zum Beispiel Tiere oder Pflanzen, nicht aus Dingen hervorgehen können, die geistiger Natur sind.

 

Sie forderte darüber hinaus, dass Frauen freien Zugang zur Schule des Pythagoras und damit zu philosophischer Bildung erhalten sollten.

 

Darüber hinaus legte sie großen Wert auf eine Orientierung der Lebensführung an Tugenden wie Sophrosyne, d.h. Theano hatte bereits vor dem griechischen Philosophen Aristoteles die maßvolle Gestaltung des Lebens durch Klugheit in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen gestellt.

 

Eine weitere Tugend – die insbesondere Kindern vermittelt werden sollte - stellte für Theano die Geduld dar:

 

“Nur wer überlegt ohne Hast und Übermut handelt,

wird im Leben auch das Richtige tun.”

    Ihre Hauptwerke sind: "Das Leben des Pythagoras",                                                                        "Kosmologie",

                                        "Theorem der goldenen Mitte",

                                        "Theorie der Zahlen”

                                        “ Bau des Universums”

                                        "Über die Frömmigkeit"

                                        "On Virtue (Auf Tugend)”

                                        “ Briefe 1 bis 7 der Theano”

Für die Nachwelt wurde Theano bis ins späte Mittelalter eine

legendenhafte Gestalt,

eine Verkörperung weiblicher Weisheit und Tugend.

 

 

„Eine weise Frau zu sein, ist schwer“

 

„Was ist Liebe?“ -„Leidenschaft einer müsigen Seele“

 

„Worüber es schön ist, zu reden,

darüber ist es häßlich, zu schweigen,

und worüber es häßlich ist zu reden,

darüber ist es besser zu schweigen.“

 

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