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SOPHIE

Lexikon der Philosophinnen

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Hadewijch von Antwerpen

Lebte:

ca. 1210 - 1260

Nationalität:

niederländisch

Fachgebiet:

Liebes- und Minnemystikerin

hadewijch von Antwerpen Kopf

 

Hadewijch von Antwerpen war in der Geschichte der niederländischen Literatur der erste Dichterin und eine der bedeutendsten Autorinnen in mittelniederländischer Sprache.  Hadewijch ist auch eine der ersten mystischen Autoren der Niederlande.

In einer aktuellen Studie, identifiziert Daniel Devreese (2010) mit einigen historischen Argumenten, das Hadewijch als eine gewisse Hadewid Greca vor 1187 geboren wurde. Sie lebte in einer Gruppe von Ordensfrauen, bevor sie im Jahr 1212 in der Gruft Weyngaert Merksem lebte, welche durch das Kloster von Villers überwacht wurde. Dort lebte Sie bis ca. 1230.

Über die wirkliche Lebensdauer der Hadewijch, gibt es keine historische Quelle.

Sie muss eine gute Ausbildung genossen haben und eine sehr gebildete Frau gewesen sein. Sie war mit lateinischen Texten (mystische Literatur, Vulgata-Übersetzungen der Bibel) vertraut und mit den bedeutendsten Theologen der damaligen Zeit (Augustinus, Gregor, Bernhard von Clairvaux, Wilhelm von Saint-Thierry und Richard von St. Viktor) belesen. Darüber hinaus war sie mit höfischen Sitten und Gebräuchen vertraut.

Hadewijch schrieb in Latein oder Französisch, jedoch in einer Variante des mittleren Brabant, inklusive der aktuellen Provinzen – des nördlichen-, flämischen und wallonischen-Brabant und Antwerpen.

Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Hadewijch ein sehr musikalisches Talent gehabt haben muss. Zunächst wurden Ihre Verse als Gedichte erkannt, welche jedoch meist Lieder waren, die sie berühmt machten.  Diese Melodien wurden im dreizehnten Jahrhundert oft von der nördlichen französischen Minnesänger verwendet. In ihrer eigenen kreativen Weise verwendete Sie Reimschemata und Reim Worte.

Aus verschiedenen Quellen kann abgeleitet werden, dass Hadewijch als spirituelle Führerin einer Gruppe von Ordensfrauen der Beginnen  (Beguinen) vorstand und gelebt hat.

Die Werke von Hadewijch sind vollständig in drei Handschriften erhalten. Zwei alte Handschriften stammen aus dem Rooklooster in Brüssel (zweite Hälfte 14. Jahrhundert). Sie werden in der Königlichen Bibliothek von Brüssel aufbewahrt. Eine dritte Handschrift kommt angeblich aus dem Kloster Bethlehem Herent in Leuven (Ende 14. Jahrhundert). Sie befindet sich in der Bibliothek der Universität Gent. Ein viertes Manuskript enthält nur einen Teil ihrer Arbeit (Anfang 16. Jahrhundert). Es wird in der Bibliothek des Ruusbroec Fellowship in Antwerpen aufbewahrt.

Diese Manuskripte enthalten:

14 Visionen ,

45 Songs von Strophengedichte,

31 Briefe und

16 Briefe Rhyme oder Mengeldichtungen

Die mystischen Visionen von Hadewijch sind mit dem christlichen Glauben und Symbolik verbunden und in Ihnen findet man natürlich auch in den Texten starke Ähnlichkeiten mit den großen Mystiker aus anderen Kulturen und Religionen. Hadewijch gibt ihnen jedoch mit Ihrer christlichen religiöse Erfahrung eine besondere Farbe,. Sie tut dies frei und stolz, ohne das Gefühl an die kirchlichen Lehren und Überzeugungen gebunden zu sein. Das macht Hadewijch so besonders.

Diese Visionen, wie auch ihre anderen Texte, helfen Hadewijch ihre spirituelle Suche nach dem inneren Selbst zu erfüllen.

Die meisten Forscher gehen davon aus, dass die vierzehn Visionen die Entwicklung von Hadewijch beschreiben, welche  sie spirituelle erlebt: Der Prozess der spirituellen Wachstum.

Hadewijch Ideen haben in ihrer Zeit wenig Einfluss ausgeübt, bis sie ein späterer niederländischer Mystiker, Jan van Ruusbroec ihre Trinitätslehre und andere Kernideen (ohne Nennung ihres Namens) angenommen und bekannt gemacht hat. Ruusbroec selbst wurde in viele Sprachen übersetzt und gelesen, welches einem großen Einfluss auf den weiteren katholischen Traditionen hatte. Auch wenn Hadewijch selbst bis in die Neuzeit wenig gelesen wurde,  haben ihre Ideen indirekt viele kommende große Gedanken beeinflusst.

Die Liebesmystik hat, neben einer großen Emotionalität, einen stark ethischen und auch intellektuellen Charakter.

Tugend und Vernunft spielen beide eine wichtige Rolle. Ethik und Vernunft sind untrennbar verbunden.

Die Weg zur mystischen Einigung der Seele mit Gott führt über die Nachfolge des menschlichen Lebens Jesu Christi.

Dieser ethische Weg der Tugend, der auch Leiden und Trübsal impliziert, ist gleichermaßen der Weg der Vernunft.

 

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“Die vernunftbegabte Seele ist nach dem Bild

Gottes geschaffen und hat 3 Funktionen: 

1. die Erinnerung und das Bewußtsein

2. die Intelligenz

3. den Willen.”

 

“Die Seele habe zwei Augen:

     Liebe + Vernunft”

 

“In den tiefsten Tiefen der Seele
dreht sich das feurige Rad der Liebe Gottes”

 

H v  Antwerpen Visionen

Mittelalterliche Ornamente 35 x3 D-40

 

Begriffe:

Beginnen und Begarden

Buch:

Bücher-Sammlung

Film:

Filme-Sammlung

Modell:

SEELE

WEB-Links:

Wikipedia (deutsch)

Wikipedia (englisch)

Wikiquote (Visionen englisch)

Hadewijch  (niederländisch)

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