Diotima („die Hohepriesterin“)
kommt als literarische Figur (als einzige Frau) in Platons Dialog Symposion vor, sie wird als eine Seherin aus Mantineia,
die als Lehrerin Sokrates' fungiert, beschrieben, der von ihr auf dieselbe maieutische Weise befragt worden ist, wie er sie in seinen Unterredungen selber anwendet.
Sie tritt als seine Belehrerin über die Natur des Eros auf. Und so habe Sie in aller Weisheit zu Sokrates gesagt:
“glaube es nur Sokrates, wenn du den Ehrgeiz der Menschen betrachten willst, so würdest du dich nur wundern über ihre Unvernunft, wenn du nicht im Sinne hättest was ich gesagt habe und bedächtest, wie gewaltig sie von dem Drange ergriffen sind, berühmt zu werden und unsterblichen Ruhm für ewige Zeiten zu erringen und dafür sind sie bereit sich allen Gefahren aus zusetzen, noch mehr als für ihre Kinder und ihr Eigentum dran zugeben und jede Mühe zu erdulden und dafür zu sterben.”
Und auch Platon soll Sie von der Bedeutung der Liebe gelehrt haben.
So eben dargestellt in Platons Symposium ( Altgriechisch : Συμπόσιον) welches ein philosophischer Text von Platon von ca. 385 bis 380 vor unserer Zeit ist. Es handelt auf einer philosophischen Ebene von der Entstehung, dem Zweck und der Art von Liebe, und (in den letzten Zeit Interpretiert) ist es der Ursprung des Begriffs der platonischen Liebe .
In einer Folge von Reden von Männern in einem Trinkgelage oder besser Symposium wird nach der philosophischen Definition der Liebe gesucht. Jeder Mann muss eine Lobrede liefern, eine Rede zum Lob der Liebe (Eros). Sokrates behauptet in seiner Rede, mit Verweis auf Diotimas Rede, dass der höchste Zweck der Liebe es ist, ein Philosoph zu werden oder, wörtlich, ein Liebhaber der Weisheit.
Des Weiteren soll Diotima Socrates in die Lehre der Ideen eingeweiht haben.
Unbekannt ist, ob die Gestalt Diotimas frei erfunden ist oder ein historisches Vorbild aus dem 5. Jahrhundert v.u.Z. hat, das möglicherweise tatsächlich diesen Namen trug.
Wegen der starken Nachwirkung des Dialogs bis in die Gegenwart ist der Name Diotima in der Neuzeit immer wieder aufgegriffen und als Pseudonym, als ehrender Alternativname oder zur Benennung einer literarischen Figur verwendet worden. Er steht traditionell für eine Frau, die in der Lage ist, auf erotischem Gebiet ein philosophisch untermauertes Wissen zu vermitteln.
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