Einer Pythagoreerin namens Periktione wurden in der Antike zwei philosophische Traktate zugeschrieben, von denen nur Bruchstücke erhalten geblieben sind: Über die Harmonie der Frau und Über die Weisheit. In der Forschung wird meist davon ausgegangen, dass der angebliche Name der Verfasserin ein Pseudonym ist. Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit dem Namen von Platons Mutter, die möglicherweise als die Autorin ausgegeben werden sollte; sie kann in dem Milieu, in dem die beiden Schriften entstanden, als Pythagoreerin gegolten haben.
Die Frau soll sich in Nahrung, Kleidung, Körperpflege und Schmuck an die Maßstäbe des Natürlichen halten und auf jeglichen Luxus verzichten.
Verhalten und Pflichten gegenüber den Eltern nach dem göttlichen Gesetz.
Aus Periktiones Ehe mit Ariston gingen vier Kinder hervor: die Söhne Adeimantos, Glaukon und Platon sowie die Tochter Potone. Potones Sohn Speusippos wurde Platons Nachfolger als Scholarch (Leiter) der Platonischen Akademie.
Zwar behauptet die Legende in ihrer ältesten überlieferten Fassung nicht ausdrücklich, dass Periktione zum Zeitpunkt von Platons Zeugung Jungfrau gewesen sei, sondern nur, dass Apollon sein wirklicher Vater sei, doch wird die Jungfräulichkeit der Mutter dabei offenbar vorausgesetzt.[ Leonardo Tarán: Speusippus of Athens, Leiden 1981, S. 228f]
Die ausdrückliche Feststellung, Platon sei von einer Jungfrau geboren worden, ist erst bei dem spätantiken Kirchenvater Hieronymus überliefert. Hieronymus berichtet, es gebe drei Autoren (die schon von Diogenes Laertios genannten), nach deren Ansicht der „Fürst der Weisheit“ nur aus einer Jungfrauengeburt hervorgegangen sein könne
(Hieronymus, Adversus Iovinianum 1,42.)
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