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Pythagoreerinnen |
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In seiner „De vita Pythagorae“ im letzten Band „nach dem pythagoreischem Leben“ zählt Lamblichos (0240-0320) in einem Katalog 218 Pythagoreer (Männer, Philosophen) und 17 Pythagoreerinnen (Frauen, Philosophinnen) auf. Dieser Katalog soll zurückgehen auf Aristoxenus im vierten Jahrhundert v.u.Z. Diese Frauen, sprich die bedeutendsten Pythagoreerinnen, werden im o.g. Katalog wie folgt benannt: Timycha, die Frau des Myllias von Kroton; Philtys, die Tochter des Theophris von Kroton, Schwester des Byndakos; Okkelo und Ekkelo, die Schwestern der Lukaner Okkelos und Okkilos, Cheilonis, die Tochter des Lakedaimoniers Cheilon; Die Lakonerin Kratesikleia, die Frau des Lakedaimoniers Kleanor; Theano, die Frau des Metapontiers Brotinos; Myia, die Frau des Milon von Kroton; Lasthenia aus Arkadien; Habroteleia, die Tochter des Habroteles von Tarent; Echekrateia von Phlius; Tyrsenis ais Sybaris; Peisirrhode aus Tarent; Theadusa aus Lakedaimon; Boio aus Argos; Babelyka aus Argos, Kleaichma, die Schwester des Lakedaimoniers Autocharidas.
Die Pythagoreer/innen, welche in der Zeit zwischen 500 v.u.Z und 200 v.u.Z. lebten; vereinten vor allem folgende 6 Tugenden: Frömmigkeit, Weisheit, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Tapferkeit und Freundesliebe. Des Weiteren war höchstes Prinzip: die Harmonische Lebensweise mit der Natur, dem Kosmos und allen Lebewesen. Viele der Schriften, die von den Frauen angefertigt wurden, um ihre philosophischen Gedanken schriftlich zu schmieden und weiterzutragen, sind unter Pseudonymen geschrieben und verbreitet wurden. Darum wurde oft bestritten, dass diese Schriften von Frauen erdacht und zu Papier gebracht wurden. Viele andere der pythagoreischen Werke wurden in Kooperationen mit Männern erstellt und veröffentlicht, welche die persönliche Autorenschaft der Frauen weniger einfach gestaltete. Dazu kommt, dass in der Spätantike mit der Christianisierung sehr viele Originale und ebenso viele Abschriften der Pythagoreerinnen verloren gegangen sind bzw. so wie u.a. die Bibliothek von Alexandria um 0400 vernichtet wurden, Einige Philosophen des 20. Jahrhunderts wie Maria Zambrano oder Werner Heisenberg knüpften an die Lehren der Pythagoreer/innen an.
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