Es war schon früh Birgittas Birgersdotter Wunsch, in ein Kloster einzutreten. Schon als Kind soll Birgitta einige Visionen erlebt haben: Als Siebenjährige erschien ihr die Jungfrau Maria, die ihr eine goldene Krone auf den Kopf setzte. Im Alter von acht Jahren erschien ihr zum ersten Mal der gekreuzigte Christus.
Als Dreizehnjährige wurde Birgitta jedoch mit dem 18 Jahre alten Ademar Ulf Gudmarsson verheiratet
1339 begaben sich Birgitta und ihr Mann Ulf auf ihre erste Wallfahrt zum Nidarosdom in Trondheim (Norwegen). Zwei Jahre später pilgerten sie nach Santiago de Compostela in Spanien. Auf der Heimreise erkrankte Ulf und starb 1344 in Alvastra. Dort erfuhr Birgitta neue Offenbarungen und fühlte sich berufen als „Braut Christi und Sprachrohr“. Sie sollte eine neue Ordensgemeinschaft gründen und ein Kloster im schwedischen Vadstena am Vätternsee errichten. So gründete sie dort 1349 den Erlöserorden, heute meist Birgitten genannt. Im selben Jahr verließ sie Schweden und übersiedelte nach Rom.
1370 gab Papst Urban V. seine Erlaubnis zur Gründung des Erlöserordens. Zwei Jahre später pilgerte Birgitta im Alter von 69 Jahren nach Jerusalem. Am 23. Juli 1373 starb sie in ihrem Wohnsitz an der Piazza Farnese in Rom.
Am 7. Oktober 1391 wurde Birgitta von Papst Bonifatius IX. heiliggesprochen. Papst Johannes Paul II. erhob sie am 1. Oktober 1999 zusammen mit Katharina von Siena und Edith Stein zur Patronin Europas.
Ihre Visionen hatten großen Einfluss auf die Frömmigkeit und die Darstellungsweise biblischer Szenen in der Bildenden Kunst.
Hans Memling und Albrecht Dürer stellten das Jesuskind nicht in der Krippe, sondern wie in der Vision Birgittas, auf dem nackten Boden liegend dar. In den Werken des Malers und Dürer-Zeitgenossen Matthias Grünewald finden sich gleichfalls mehrfach Bezüge auf ihre Visionen. Dies gilt ebenso für den Isenheimer Altar wie für die danach geschaffene Stuppacher Madonna. Auf die Visionen Birgittas von Schweden ist auch der Typus der Krippendarstellung zurückzuführen, in der eine das Kind anbetende Gottesmutter dargestellt ist.
Drei ihrer Werke sind veröffentlicht.
Opera minora
Revelaciones extravagantes
Regula Sancti Salvatoris
1502 wurde ihr Puch der himmlischen offenbarungen der heiligen wittiben von dem kunigreich Sweden in deutscher Sprache in Nürnberg veröffentlicht. Der Zustand der Kirche um das Jahr verlieh ihren Aufzeichnungen eine unerhörte Aktualität. Diese wurden noch durch den um diese Zeit herrschenden Immaculata-Streit verstärkt.
Sie betont die Einheit des ewigen dreieinigen Gottes (Vater, Sohn, heiliger Geist) die drei Personen seien wesensgleich und jede Person sei in jeder anderen Person anwesend, ein Wille, eine Weisheit, eine Kraft, eine Tugend, eine Liebe und eine Freude.
“Die zwei Leben der Birgitta von Schweden”
von Eva Reiprich
1391 sprach Papst Bonifatius IX. die Mystikerin heilig.
Am 1. Oktober 1999 wird Brigitta von Johannes Paul II. zur Mit-Patronin Europas ernannt.
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