Juliana von Norwich war wahrscheinlich eine Reklusin bei der Kirche St. Julian in Norwich und erlebte während einer schweren Erkrankung 1373 16 mystische Eröffnungen über das Leben Jesu Christi und die Heilige Dreifaltigkeit.
Zwanzig Jahre später berichtete sie davon in ihrem Buch
Die Offenbarungen der göttlichen Liebe
(Revelations of Divine Love).
Wichtigste Quelle über ihre Herkunft und ihre Lebensumstände sind die Angaben, die in den Revelations of Divine Love gemacht werden. Ihre Schriften lassen auf fundierte biblische und auch theologische Kenntnisse schließen. Ihre Offenbarungen sind in zwei Fassungen niedergeschrieben worden: Eine kürzere Niederschrift wird gemeinhin früher datiert und enthält noch viele biographische Details und Angaben, während die spätere, zweite Niederschrift, theologisch durchgearbeitet wurde. In dieser zweiten Schrift wird alles auf Gottes Heilswillen gegenüber allen Menschen hin ausgerichtet.
Ihr Wunsch mitzuleiden entspringt einem Gefühl der Solidarität, sowohl mit dem leidenden Jesus als auch mit der um ihn Trauernden. Aktiv ist ihr Leidensbewußtsein außerdem, da es nicht zur Selbstaufgabe führt, sondern in ein Gefühl der Freude umschlägt.
Das die fundamentalen Lebenszyklen von Schöpfung, Wiedergeburt, Erlösung und Vorsehung auch mit den Zyklen der natürlichen und übernatürlichen Lebens korrespondieren.
Da Gott mütterliche Aspekte hat, und die menschliche Seele ein Teil Gottes ist, können alle Menschen diese mütterlichen Aspekte zugeschrieben werden.
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