Heloise genannt, war eine brillante Gelehrte des lateinischen , griechischen und hebräischen und hatte einen vorzüglichen Ruf für Ihre Intelligenz und Einsicht. Abaelard schreibt, dass sie nominatissima war, "die meist Renommierte" für ihr Geschenk des Lesen`s und Schreiben`s. Sie war in ganz Westeuropa für ihre Gelehrsamkeit berühmt und Sie war die Ehefrau des Philosophen und Theologen Peter Abaelard und Äbtissin des nach zisterziensischen und fontevraldensischen Vorbildern gegründeten und durch Abaelards Schriften exegetisch untermauerten Frauenkonvents Paraklet.
Um 1116/1117 - lernte Heloise Peter Abaelard kennen und lieben. Abaelard, Dozent am Dialektik-Lehrstuhl von Paris, verdingte sich zunächst als Hauslehrer Heloisas und die beiden gingen eine leidenschaftliche, aber verheimlichte Liebesbeziehung ein. Nach einiger Zeit flog die Affäre jedoch auf. Abaelard ließ seine Geliebte, die inzwischen von ihm schwanger geworden war, heimlich nach Le Pallet bringen, wo sie ihren Sohn Astralabius zur Welt brachte.
Heloisa wurde gegen ihren Willen, aber entsprechend den Forderungen des kanonischen Rechts, mit ihrem Geliebten vermählt, womit man die vorangegangene Niederkunft nachträglich legitimierte und einen öffentlichen Skandal zunächst vermied. Doch noch im selben Jahr veranlasste der auf Rache sinnende Onkel Fulbert die Kastration Abaelards. Dieser überlebte die Verstümmelung und zog sich als Mönch in das Kloster Saint-Denis zurück. Heloisa wies er an, sich in das Nonnenkonvent in Argenteuil zurückzuziehen, womit er ihre Wiederverheiratung im Fall einer nachträglichen Scheidung unmöglich machen wollte.
1129 belebte sich der Kontakt zwischen Heloisa und Abaelard wieder. Die 32-jährige Ordensfrau fand schließlich mit einer Gruppe Nonnen in Abaelards verlassener Einsiedelei Paraklet in der Nähe von Nogent-sur-Seine eine neue Bleibe. Heloisa baute dort als Priorin, später als Äbtissin einen neuen Frauenkonvent
auf, der nach einer attenuierten Benediktiner-Regel, z. T. nach den Vorschlägen Abaelards, lebte. Der Konvent wuchs unter der klugen Leitung Heloisas schnell und mündete bis zu deren Tod in
5 Priorate und 1 Filialkloster. Abaelard blieb Heloisa und dem Kloster bis zu seinem Tod brieflich als Ratgeber verbunden.
Der Briefwechsel des Paares machte das Paar berühmt. Heloisa erwies sich in ihm nicht nur als Frau von außerordentlicher Geistes- und Herzensbildung, sondern in der Feinsinnigkeit und Eleganz ihrer Formulierungen auch als eine begabte Schriftstellerin, so wie es später von einem Zeitgenossen (Hugo Metellus aus Toul) bestätigt wurde.
“Nach kurzem gemeinsamem Glück ein Leben lang getrennt und dennoch ein Herz und eine Seele, bis über den leiblichen Tod hinaus. Ein Paar von einer derartigen Intensität der Gedanken und Gefühle, dass ihm kein zweites je gleichkam...”
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