Beatrijs Lebensgeschichte ist bekannt durch eine mittelalterliche lateinische Vita, die "Vita Beatricis", verfasst von einem unbekannten Geistlichen, der sich dafür auf die verlorengegangene Aufzeichnungen Beatrijs` Liber Vitae (Buch des Lebens) stützte. Es war das Tagebuch von Beatrijs, geschrieben in den Jahren 1217 bis 1235. Darin zeichnete Sie Ihre mystischen Erfahrungen auf. Obwohl Beatrice eine gute Ausbildung genossen hatte und sicherlich des Lateinischen mehr als kundig war, schrieb sie diese Liber Vitae in Ihrer Volkssprache.
1236 kam sie in das Kloster Nazareth. Dort wurde sie zur Priorin gewählt, ein Amt, das sie bis zu ihrem Tod ausübte.
Beatrijs verfasste ein mystisches Werk in flämischer Sprache
"Seven manieren van minne" (Sieben Arten der Liebe),
LESEPROBE
das sich mit verschiedenen Aspekten spiritueller Erfahrung beschäftigt. In dieser Schrift lassen sich u.a. Einflüsse der Liebesmystik Bernhards von Clairvaux nachweisen, in welcher sie größeren Wert auf den Intellekt und dessen Benutzung beim mystischen Aufstieg der Seele legt.
Mit diesem Werk benutzt Beatrijs als erste die Volkssprache für ein religös-literarisches Werk und steht damit am Anfang der mittel-niederländischen Literatur.
Von den sieben Arten heiliger Nachteile welche den Kern der mystischen Lehren von Beatrice von Nazareth enthalten: schreibt Sie über den Aufstieg in die mystische Liebe (Gottes Liebe) . Hier unterscheidet sie sieben Arten von Erfahrungen: reinigende Liebe, dienende Liebe, die unstillbare Sehnsucht nach der vollen Liebe, mystische freudige Liebe , stürmische Liebe , der siegreiche Liebe und der Übergang in die ewige Liebe. Es ist eine kleiner Trakt von etwa fünfhundert Prosa Verslinien, die sie wahrscheinlich während ihres Aufenthalts im Kloster von Nazareth geschrieben hat. Das Werk hat seine eigene mystische Terminologie. Die Originalhandschrift ist verloren gegangen, aber es gibt drei Exemplare, welche überlebt haben: die Älteste stammt aus der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts und die Jüngste aus der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts.
Am besten lässt sich die Philosophie von Beatrijs an ihrem Bild des Menschen erläutern, dass am engsten mit ihren Auffassungen über Gott, die Seele und die Welt verbunden ist. Die menschliche Seele ist ursprünglich ein Bild Gottes.
Zu den
Naturgegebenen Begabungen der Seele
gehören eine
scharfsinnige Vernunft und ein edler Stolz,
damit die Seele sich vom Übel fernhalten sollte und sich auf das Höhere, dass heißt auf Gott, der in neuplatonischer Weise, nach dem Vorbild des Augustinus das höchste Gut genannt wird, richten sollte. Auch
Freundlichkeit, Großzügigkeit und der
Wille, den/die Nächsten zu Schonen,
sollen zu den naturgegebenen Begabungen gehören.
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