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SOPHIE

Lexikon der Philosophinnen

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Anna Maria von Schürmann

Lebte:

05.11.1607 - 04.05.1678

Nationalität:

deutsch - niederländisch

Fachgebiet:

Universalgelehrte / Späthumanismus

Anna Maria_van_Schurman

 

Seit 1623 lebte Anna Maria v. Schürmann auch van Schurmann in Utrecht und blieb unverheiratet. Sie sprach und schrieb zehn Sprachen: Niederländisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Syrisch / Aramäisch und Äthiopisch.

Dreijährig hatte sie schon die Bibel gelesen Zudem war sie erfahren in der Stickerei, der Glasmalerei, der Holzschneiderei und Kupferstechkunst, arbeitete als Malerin besonders als Porträtistin, ist eine Virtuosin in der Musik, Dichterin, Geographin, Astronomin, Theologin, Pädagogin, Historikerin, Linguistin und Philosophin.

 

Ab etwa 1632 erweitet sich der Kreis ihrer Brief- und DiskussionspartnerInnen, zu denen u.a. Descartes und Richelieu gehören. In der langjährigen Korrespondenz mit dem Alttestamentler André Rivet schaltet sie sich nachdrücklich in eine zu jener Zeit aufflammende und für sie persönlich brisante Diskussion ein:

Frauen hätten die Fähigkeit, das Recht oder auch die Pflicht, sich mit den Geistes- und Naturwissenschaften zu beschäftigen oder sie sogar zu studieren.

 

Niederschlag finden ihre scholastisch formvollendeten Argumente in der 1641 veröffentlichten, Aufsehen erregenden Dissertatio

1648-52 erscheinen noch 3 Bände ihrer Opuscula: Gedichte und eine Auswahl aus ihren lateinisch, griechisch, hebräisch und französisch geführten Briefwechseln.

 

Theologisch  wurde sie beeinflusst von Gisbert Voetius und korrespondierte mit vielen Gelehrten, u.a. Gerardus Johannes Vossius und Christiaan Huygens.

Nach der Begegnung mit Jean de Labadie und ihren Pensées über Die Notwendigkeit einer Reformation der Kirche (1669) schließt sie sich mit erst einigen Wenigen seiner in Amsterdam neu gegründeten und „urchristlich” gestalteten Hausgemeinschaft der Labadisten an:

 

“...in allen Menschen – das heißt hier auch: Männern wie Frauen – ist ein göttlicher Funke,

denn es in der spirituellen Erfahrung der Wiedergeburt

zu entzünden gilt.”

 

Mit der Gemeinschaft ging sie von Middelburg nach Amsterdam und 1670 weiter nach Herford in Westfalen,

Im damals dänischen Altona bei Hamburg, der nächsten Station der Verfolgten, 1674 starb Labadie, und die Schürmann wurde zum Haupt der bedrängten Gruppe. Schürmann führte sie ins westfriesische Wieuwerd, wo sie auf Schloss Walta-State in Westfriesland Zuflucht fanden.Von hier aus begann sie einen intensiven Briefwechsel mit Eleonora von Merlau und Johann Jakob Schütz, dem Anreger des Frankfurter Collegium pietatis und einem der bedeutendsten Vertreter des frühen lutherischen Pietismus, der unmittelbar zur Entstehung des deutschen Pietismus beitrug.

 

In den Eukleria verteidigt Anna Maria später diese ihre „Erwählung des besseren Theils” (des Lebens), der doch eigentlich keine Abkehr vom bisherigen Ziel einer Selbstverwirklichung, sondern nur einen anderen Weg zu diesem Ziel bedeutet.

 

Anna Maria Schürmann stirbt 1678, wenige Tage nach Vollendung ihrer Autobiographie.

 

Anna Maria von Schurmann kl 03

 

Anna Maria von Schurmann 4d

 

A.M.Schürmann Selbstportrait

 

Anna M Schuermann opuscula002 1

 

“Daher kommt es, dass bei der Lektüre historiographischer Werke über weite Zeitläufe hinweg von den Spuren der Frauen nicht mehr erscheint als von den Spuren eines Schiffes im Meer.” (1638)

 

Anna Maria_van_Schurman 2

Barock Ornamente 4 D-40

 

Begriff:

Labadisten

Pietismus

Buch:

Bücher-Sammlung

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Anna Maria von Schurmann 041

 

 

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