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SOPHIE

Lexikon der Philosophinnen

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Hypathia von Alexandrina

Hypahtia 3

Ein sog. Mumienportrait aus der Gegend von Fayum in Ägypten, der Hypatia zugeordnet.

Lebte:

0355 - 0415

Nationalität:

griechisch

Fachgebiet:

Neuplatonikerin / Synkretismus / Mathematikerin / Astronomien

 

0355 Hypathia 210

 

 

 

hypatia Doxiadis 1995

 

 

 

Hypatia the philosopher 240

Hypatia the philosopher of Alexandria by Masolino

 

 

 

 

Hypahtia Max Dashu 240

 

 

 

Hypahtia Schule von Athen

Hypathia

Schule von Athen, Raffaell

 

 

 

Death_of_Hypathia_250

Hypathia wird von den Anhängern Kyrills ermordet

 

Hypatia war die Tochter des Mathematikers und Astronomen Theon von Alexandria und die Schwester des Mathematikers Epiphanius.


Sie wurde von ihrem Vater in Mathematik und Astronomie unterrichtet, der dem alexandrinischen Museion angehörte. Ihre philosophische Bildung erhielt sie im Museion und wahrscheinlich in der neuplatonischen Schule von Alexandria, deren Vorsteherin sie später war. Wer Ihr Philosophielehrer war ist unbekannt. Einer Forschungshypothese zufolge kommt ein Sohn der Philosophin Sosipatra, Antoninos in Betracht.

 

Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung begann sie selbst Mathematik- und Philosophieunterricht zu erteilen. Nach Angaben der Suda verband sie rhetorische Begabung mit einer umsichtigen, durchdachten Vorgehensweise. Sokrates von Konstantinopel berichtet, von überall seien Hörer zu ihr gekommen.

Damaskios berichtet, sie habe den Philosophenmantel (tríbōon) getragen und sei in der Stadt unterwegs gewesen, um öffentlich zu unterrichten und allen, die sie hören wollten, die Lehren Platons oder Aristoteles’ oder auch jedes beliebigen anderen Philosophen auszulegen.

 

 Étienne Évrard interpretiert die Formulierung des Damaskios in dem Sinne, dass Hypatia auf offener Straße gelehrt habe. dass sie philosophische Themen, die man sonst in geschlossenem Kreis unter einschlägig Gebildeten zu erörtern pflegte, einer relativ breiten Öffentlichkeit unterbreitete. Ein so ungewöhnliches Vorgehen, zumal bei einer Frau in der damaligen Zeit, erregte Aufsehen.

 

 Hypatia war dafür bekannt, vor einem bewusst provozierenden Verhalten nicht zurückzuschrecken. Dies ist ebenfalls ein Indiz für ein kynisches Element in ihrer philosophischen Haltung; Kyniker pflegten kalkuliert zu schockieren, um Erkenntnisse herbeizuführen.

Die von Damaskios überlieferte Nachricht, dass Hypatia sowohl die Schriften Platons als auch die des Aristoteles auslegte und überhaupt über jeden beliebigen Philosophen dozierte, lässt erkennen, dass sie den in ihrer Zeit vorherrschenden Synkretismus vertrat. Man ging von einer in den Grundzügen einheitlichen Lehre aller damals als seriös geltenden philosophischen Richtungen aus.

 

In den damaligen astronomischen Betrachtungen ging man davon aus, das die Planetenbahnen von der Vollkommenheit des Kreises bestimmt werden. Hypathia erkannte, dass aufgrund der unterschiedlichen Helligkeit der Sonne, je nach Jahreszeit, die Erde und damit alle Planeten in einer Ellipse um die Sonne kreisen müssen.

 

<Durch Hypatias Schüler Synesios von Kyrene wurde bekannt, dass die Philosophin das Prinzip der Toleranz entwickelte und als Wert vorlebte. Sie ging davon aus, dass die Grundlage des Zusammenlebens von Gruppen mit unterschiedlichen religiösen Überzeugungen die Differenz bildet: jemand ist Jude, Christ oder Grieche. Erst durch das Bewusst-werden dieses Unterschieds kann sich dann auf zwei Stufen Toleranz entwickeln. Auf der ersten Stufe geht es um die Anerkennung des Unterschieds: jemand hat eine andere Glaubensüberzeugung als ich. Die zweite Stufe baut darauf auf: sie umfasst die Gleichberechtigung aller unterschiedlichen Gruppen einer Gesellschaft: jemand kann als Jude, Christ oder Grieche in Alexandria leben, ohne auf irgendwelche Rechte verzichten zu müssen. (Barbara Brüning)>

 

Dass sie in Alexandria außerordentlich verehrt wurde, bezeugt auch ein in der Suda überlieferter Bericht. Daher erregte ihre Ermordung großes Aufsehen und wurde auch von einem Teil der christlichen Geschichtsschreiber verurteilt.

 

So stellte Sokrates Scholastikus, ein Zeitgenosse von Hypatia,  in seiner Kirchengeschichte Hypatia wie folgt dar:

 

„In Alexandria lebte eine Frau mit Namen Hypatia…. Sie verfügte über eine so herausragende Bildung, dass sie sämtliche Philosophen ihrer Zeit ausstach. Ihre Lehrtätigkeit brachte sie an die Spitze der platonischen Schule…. Den Behörden gegenüber trat sie freimütig und mit Selbstbewusstsein auf, dass ihre Bildung ihr verlieh … Diese Frau wurde nun damals das Opfer von gewissen Machenschaften… Die Tat trug Kyrill und auch der Kirche von Alexandria große Schande ein.“ (Zitelmann 1988: 269f.)

 

Im 14. Jahrhundert berichtete der byzantinische Geschichtsschreiber Nikephoros Gregoras, die Kaiserin Eudokia Makrembolitissa, die im 11. Jahrhundert lebte, sei „eine zweite Theano und Hypatia“ genannt worden. Aus seinen Worten ist zu ersehen, dass Hypatia im mittelalterlichen Byzantinischen Reich als Muster einer vorzüglich gebildeten Frau fortlebte.

 

 

 

"Was ist ein Kreis den anderes, als eine besondere Ellipse, deren Brennpunkt so nahe zusammenstehen,

dass sie wie ein einziger wirken.”

 

”Ich muss in Frage stellen, woran ich glaube.”

 

 

byzantinische Ornamente 33

CHRISTIANISIERUNG  Alexandria lighthouse3 G-75 T D-40

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